+/- 9Volt Parallelregler

Zum Betrieb des MC-Vorverstärkers wird eine Plus/Minus Betriebsspannung im Bereich von +/- 9Volt ... +/- 15Volt benötigt.

Obwohl die komplette Vorstufe von zwei hochohmigen Stromquellen gespeist wird, hinter denen sich sehr niederohmige Elkos befinden die allen Betriebs-spannungsmüll nach Masse kurzschließen, sollte die Speisespannung der Stromquellen natürlich trotzdem so sauber wie möglich sein. Immerhin muss die Schaltung winzigste Musiksignale, die unter einem µV liegen können, möglichst rauscharm verstärken. Dies gelingt natürlich nur dann, wenn auch die Betriebsspannung absolut brumm- und nahezu rauschfrei arbeitet.

 

Warum stelle ich dann aber hier einen Parallel- und nicht einen "normalen" Serienregler vor?

 

Nun, Parallelregler können im Allgemeinen schneller regeln als ihre Serien-reglerkollegen. Das bedeutet, sie können eventuelle Änderungen der stabilisierten Ausgangsspannung sehr schnell ausregeln.

Darüber hinaus fließt immer ein konstanter Strom. Damit ist auch der Strom über die Masseleiterbahnen konstant und somit auch der Spannungsabfall über diese. Es bilden sich also keinerlei Spannungsänderungen auf der Masseleitung aus.

Parallelregler können, im Gegensatz zu Serienereglern, auch Leistung auf-nehmen. Das heißt, sollte hinter dem Regler, auf welchem Wege auch immer, eine Störspannung gelangen, bzw. eine Spannungserhöhung auftreten, ist diese Reglerart in der Lage solche unerwünschten Spannungsänderungen auszuregeln, also nach Masse kurzzuschließen und zu vernichten.

Außerdem neigen Parallelregler weniger zu parasitären Schwingungen und sie sind kurzschlußfest.

 

All diese Vorteile spielen hier bei der Versorgung des MC-Vorverstärker, der auch noch über eine konstante Stromaufnahme verfügt, im Prinzip kaum eine Rolle. Ein regulärer Serienregler würde hier mit Sicherheit einen gleich guten Job machen.

Aber warum nicht mal etwas Außergewöhnliches aufbauen!

Die Kosten sind nicht höher als bei einem diskret aufgebauten, guten Serien-spannungsregler und der Platzbedarf ist es ebenfalls nicht. Selbst im Vergleich zu einem integrierten Spannungsregler sind Kosten und Platzbedarf kaum höher, bzw. größer.

 

Selbstverständlich lässt sich der Regler auch für alle anderen Kleinleistungs-verbraucher einsetzen. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Stromaufnahme des Verbrauchers nicht mehr als +/- 15mA beträgt, damit noch ausreichend hohe Ströme durch die beiden Shunttransistoren fließen können.

 

Parallelregler sind eigentlich nur bei Großverbrauchern, im Audiobereich also bei der Betriebsspannungsversorgung von Endverstärkern, ganz klar im Vorteil.

Hier können sie ihr großes Pfund der konstanten Stromaufnahme voll aus-spielen, was bedeutet, dass immer ein konstanter Spannungsabfall auf der Masseleitung ansteht. Außerdem werden die Dioden (Brückengleichrichter) nicht so stark gestresst, sie müssen die Ladeelkos bei einem plötzlich hohen Laststrom nicht innerhalb kürzester Zeit wieder voll aufladen. Der Parallelregler verhält sich hier also wie ein reinrassiger Eintaktverstärker mit konstanter Leistungs-, bzw. Stromaufnahme.

Parallelregler für leistungsstarke Endverstärker aufzubauen ist jedoch mit einem enormen Aufwand verbunden. Allein der Kühlaufwand für die Shunt-transistoren wäre gigantisch. So ein Netzteilaufbau zum Betrieb eines End-verstärkers mittlerer Leistung, würde mit Sicherheit den Aufwand und die Kosten im Vergleich zur eigentlichen Verstärkerelektronik um ein Vielfaches übersteigen.

Deshalb findet man Parallelregler in Endverstärkern praktisch nie, obwohl sie in dieser Anwendung und bei korrekter Auslegung, klar von Vorteil wären.

 

Der einzig mir bekannte Endverstärker mit einem Parallelregler in der Spannungsversorgung war, so glaube ich, von der Firma Mark Levinson.

Absolut sicher bin ich mir jedoch nicht ob dies wirklich stimmt und mir ist auch die Bezeichnung des Endverstärkers nicht bekannt.

Schaltplan +- 9V Parallelregler.pdf
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letzte Änderung

- 23.01.2024 -

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